Reinigung einer mit Fluor-Schaummittel verunreinigten Zumischsystem-Pumpe
In Anlehnung an unsere Mitteilung ‚Umstellung eines FireDos-Zumischsystems auf fluorfreie Schaummittel' vom 12.07.2021 haben wir die Pumpe eines mit Fluor-Schaummittel verunreinigten Zumischsystems FD10000/1 mittels PerfluorAd-Verfahren reinigen lassen.
Bei der Anlage handelt es sich um eine Standard-Anlage, ohne besondere Belastung. Die Pumpe ist seit 2015 mit einem 1% AFFF Schaummittel gefüllt.
- Das Schaummittel wurde aus der Pumpe entfernt.
- Die Pumpe wurde mittels Wasser gespült.
- Dem Spülwasser wurde eine Nullprobe entnommen.
Analyse der Nullprobe
In den AFFF-Produkten neuerer Machart finden sich die als Einzelsubstanz analysierbaren PFAS eigentlich nur noch als Nebenprodukte. Zunehmend häufig werden heute die sog. Capstone-Produkte (andere polyfluorierte Substanzen) eingesetzt, die nur über die Bestimmung des „organisch gebundenen Fluors" nachgewiesen werden können (ohne damit die Molekülstruktur des einzelnen PFAS identifizieren zu können). Diese Capstone-Produkte werden in der Analyse berücksichtigt.
Spülung mit PerfluorAD-Spüllösung
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Für die Spülung wurden insgesamt 370 l (PerfluorAd-)Spüllösung verwendet.
- Nach mehreren Spülungen mit insgesamt 672 Umwälzungen, war die Reinigung abgeschlossen.
Grenzwert der Endprobe
Die Menge an PFAS gesamt wurde von 137.718 µg/l (ppb) in der Nullprobe auf 0,44 µg/l in der Endprobe gesenkt (Grenzwert Trinkwasserrichtlinie beträgt 0,5 µg/l, Grenzwert in Schaummittelkonzentraten beträgt 1.000 µg/l).
Von Behördenseite gibt es zurzeit keine eindeutige Richtlinie, wo der Grenzwert nach einer Reinigung liegen sollte. FireDos hat sich den Grenzwert von < 1,0 µg/l Summe PFAS nach der Reinigung gesetzt, ohne dass dieser Eckwert rechtsverbindlich wäre. Auch wenn immer eine ‚Null' angestrebt wird, so kann das projektbezogen nicht immer erreicht werden. Bei Verwendung von fluorfreiem Schaummittel mit einer Zumischrate von 1% wird bei der verbleibenden PFAS-Belastung von 0,44 µg/l (ppb) das Löschwassers mit 0,0044 µg/l verunreinigt. Dieser Wert liegt weit unterhalb des Grenzwertes für Trinkwasser.