Aktualisierung: Umstellung eines FireDos-Zumischsystems auf fluorfreie Schaummittel
Uns erreichen weiterhin viele Anfragen, wie bei der Umstellung eines FireDos-Zumischsystems von einem fluorhaltigen auf ein fluorfreies Schaummittel vorzugehen ist. Aufgrund diverser Entwicklungen haben wir unseren Leitfaden angepasst.
Ist es ausreichend, das Zumischsystem zu reinigen oder müssen bestimmte Bauteile ausgetauscht werden? Wir haben Fachleute aus dem Bereich Chemie/Schaummittel befragt und empfehlen darauf basierend folgende Vorgehensweise.
In der Regel muss nur der Teil der Anlage gereinigt werden, der mit dem Schaummittelkonzentrat in Berührung gekommen ist. Sollten Anlagenbetreiber unsicher sein, ob weitere Teile der Löschwasseranlage durch Premix mit Fluor kontaminiert sind, so empfiehlt es sich Proben aus dem Löschwasser verschiedener Anlagenteile zu nehmen und diese analysieren zu lassen. Im Folgenden wird nur auf das Zumischsystem Bezug genommen. Die Reinigung anderer Anlagenteile sollte von Fachfirmen durchgeführt werden.
Bei der Umstellung eines FireDos-Zumischsystems von einem fluorhaltigen auf ein fluorfreies Schaummittel ist ein bestimmtes Vorgehen bezüglich Reinigung empfehlenswert.
Wann kann ein Zumischsystem als 'fluorfrei' bezeichnet werden?
Jegliche Teile eines Zumischsystems, einschließlich Ansaug- und Rückführleitung, können erst dann als fluorfrei betrachtet werden, wenn mindestens die folgenden Arbeitsschritte ausgeführt wurden. Fluorfrei bedeutet hier, dass eine verbliebene Kontamination unterhalb bestimmter Grenzwerte liegt.
Da es von Behördenseite zurzeit keine eindeutige Richtlinie gibt, hat sich FireDos den Grenzwert von < 1,0 µg/l (ppb) Summe PFAS nach der Reinigung gesetzt, ohne dass dieser Eckwert rechtsverbindlich wäre. Es wird immer eine ‚Null' angestrebt, die Projektbezogen auch durchaus erreicht werden kann. Bei einer theoretischen Kontaminierung von fluorfreiem Schaummittel mit 1 ppb PFAS würde die Belastung des Löschwassers, bei einer Zumischrate von z.B. 3%, bei 0,03 ppb, und damit sogar unterhalb des Grenzwertes von 0,1 µg/l bzw. ppb für Trinkwasser liegen.
Die Vorgehensweise:
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Ausbau des Zumischsystems
aus der Anlage durch FireDos oder eine autorisierte Fachfirma. Hierbei ist besonders auf einen geeigneten Bodenbelag zu achten, damit verschüttetes Schaummittel nicht in den Untergrund gelangen kann. -
Reinigung des Zumischsystems mittels PerfluorAd-Verfahren
der Firma Cornelsen. Diese Reinigung ist im FireDos Reinigungspaket enthalten. -
Vollständige Demontage in alle Einzelteile,
soweit diese mit Schaummittel oder Premix in Berührung gekommen sind - Austausch sämtlicher Dichtungen
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Gründliche Reinigung aller übrigen Teile
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Die fachgerechte Entsorgung
etwaig kontaminierten Wassers oder Teilen erfolgt durch FireDos und ist im Reinigungspaket enthalten. -
Erneute Montage mit anschließendem Funktionstest
und Zumischratenüberprüfung in der FireDos Testanlage. -
Einbau des Zumischsystems
in die durch eine Fachfirma gereinigte Anlage durch FireDos oder eine autorisierte Fachfirma. Inbetriebnahme der Anlage mit Verifizierung der Zumischrate, ohne die Erzeugung von Premix, durch den einfachen Rückführbetrieb der FireDos Zumischsysteme. - Im Rahmen der Arbeiten wird empfohlen auch die Dichtungen des Wassermotors zu tauschen und eine Jahreswartung durchzuführen.
Gerne führen wir für Sie diese Arbeiten aus.
Auslegung von Schaummittelbehälter und Ansaugleitung überprüfen
Einige fluorfreie Schaummittel besitzen eine deutlich höhere Viskosität als die bislang eingesetzten AFFF- oder AFFF-AR-Schaummittel. Bei der Umstellung muss daher die Berechnung bzw. Auslegung von Schaummittelbehälter und Ansaugleitung überprüft werden, um eine genaue und zuverlässige Zumischung weiterhin sicherzustellen. Auch dabei unterstützen wir Sie gerne.